Cover me 2005 - 01.12.2005 - Köln
E-Werk, Köln
Mit Dirk Bach, Gabi Decker, Georgette Dee, Claus Eisenmann, Bernd von Fehrn, Gitte Haenning, Marion Radtke, Marianne Rosenberg, Edda Schnittgard, Barbara Schöneberger, Juliette Schoppmann, Cordula Stratmann, Georg Uecker, Isabel Varell, Lilo Wanders, Pe Werner, Background Allstars, Begleitagentur, Pretty Ugly Dance Company.
Nach der Schließung des schönen Limelight-Theaters in Köln-Junkersdorf war als neuer Veranstaltungsort das E-Werk gefunden worden Im Kontrast von alter Fabrikhalle zu bunter Bühnenshow würde es einen ganz eigenen Reiz haben. Das Publikum war dem Ortswechsel mühelos gefolgt, und die Veranstaltung war bis zum letzten Platz ausverkauft. Die Zeiten als Geheimtipp waren für ‘Cover me’ vorbei. Das Konzept des Abends blieb wie es war: Viele Künstler sangen zu der Musik einer Liveband ihre Lieblingslieder, alle traten ohne Gage auf, und der Erlös des Abends, an dem es auch eine Tombola mit vielen gespendeten Preisen gab, ging an die Aidshilfe Köln und das Lebenshaus.
Wer als Zuschauer etwas mehr für seine Eintrittskarte gezahlt hatte, konnte sich vor der Veranstaltung in einem separaten Nebenraum an einem wirklich ausgezeichneten Buffet bedienen, bei dem der einzige Nachteil darin bestand, dass es lange dauerte, bis man die Reihe der silbernen Warmhaltepfannen entlang gegangen war und die vielen Kärtchen gelesen hatte, auf denen stand, was sich in den Behältern befand. Die Auswahl an Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts war groß, und es zogen äußerst leckere Düfte durch den Raum. Außerdem hatte man als Buffetteilnehmer nachher das Anrecht auf einen Platz in den ersten Reihen, die dafür extra reserviert worden waren. Mehrkosten, die sich also durchaus lohnen konnten, wenn man mit vollem Bauch ganz vorne sitzen wollte.
Neu war in diesem Jahr eine Leinwand, die für eine Liveübertragung über der Bühne hing. Ein Trost für die hungrige Zuschauer auf den hinteren Plätzen, die nicht auf die reservierten vorderen Plätze konnten und auch nicht ans Buffet durften, aber nun auch bei leerem Magen eine gute Sicht auf das Konzert hatten. Um es noch ein wenig komplizierter zu machen, gab es eine dritte Kategorie von Kartenbesitzern, die oben auf der Galerie Stehplätze hatten und die weder auf einen Stuhl noch auf das Buffet Anrecht hatten. Sie sahen aber alle ganz glücklich aus, lehnten sich gemütlich an das Geländer und besorgten sich Bier, Pizza und Nachos im Foyer.
Am besten war, dass in allen drei Kategorien Schwule, Lesben, Heteros, Alte und Junge, Abendkleider und Jeans bunt gemischt in allen Abstufungen saßen oder standen und - wie immer bei ‘Cover me’ - eine totale Toleranz herrschte. Wobei “total” und “herrschen” irgendwie gar nicht zu “Toleranz” passt. Aber sie war da, die Toleranz. Keiner fühlte sich fehl am Platz, jeder war, so wie er war, richtig. Ich liebte diese Atmosphäre, in der alles so selbstverständlich war, egal, ob man als Mann in Frauenkleidern herum lief, Teenie-Fan von Juliette, oder langjährig verheiratete Hetereofrau war. (Wobei der Begriff Hetereofrau jetzt auf mich zutreffen soll, aber stark an Hirse stampfende Frauen in einem afrikanischen Naturvolkstamm erinnert, finde ich.)
Die Stimmung war gespannt, als das Saallicht aus ging und auf der Leinwand ein kurzer Trailer Filmszenen vom letzten ‘Cover me’ zeigte. Die jungen Juliettefans rechts vorne im Publikum jubelten laut auf, sobald das Näschen von Juliette auf der Leinwand zu sehen war, und die Vorfreude der Zuschauer auf die gleich beginnende Show wuchs weiter an. Und dann ging’s los. Die Musiker der “Begleitagentur” kamen auf die Bühne, die erste der drei sich abwechselnden Gebärdendolmetscherinnen stellte sich an den Bühnenrand, von wo aus sie die Beiträge simultan übersetzen würde, das Schlagzeug legte los, und die Stimme von Dirk Bach rief aus dem Off: “Willkommen zu Cover me 2005! Hier ist Gitte Haenning!”
Jubelnd wurde sie begrüßt, als sie in schwarzem Kleid und mit blonden Strubbelhaaren auf die Bühne kam und sogleich in ihrer typischen Art loslegte. Im letzten Jahr war sie kurz vor der Veranstaltung krank geworden und hatte nicht kommen können, darum freuten sich viele Zuschauer jetzt sehr.
Aber schon nach vier Zeilen von “Ich will alles” kam eine weitere Gitte auf die Bühne, schwarz gekleidet, mit blonden Strubbelhaaren und sang die nächsten Zeilen. Es folgte eine weitere und noch eine. Alle hatten blonde Strubbelhaare, und als die fünfte Gitte kam, hatten die Zuschauer schon viel Spaß und sangen und klatschten begeistert beim temperamentvoll gesungenen Refrain mit. Bei genauem Hinsehen konnte man erkennen, dass die Gittes Pe Werner, Dirk Bach, Edda Schnittgard, Isabel Varell und Lilo Wanders waren. Natürlich alle täuschend echt.
Zur nächsten Strophe kam ein weiterer blonder Strubbelkopf dazu, und diesmal war es die echte Gitte. Riesenjubel vom Publikum, denn damit hatte jetzt kaum noch einer gerechnet.
Burschikos, temperamentvoll und ihre eigene Person nicht in den Vordergrund stellend, sang Gitte ihre Strophe und dann mit allen zusammen fetzig den Refrain. Die Band machte supergute Musik, und es war wirklich ein knalliger Beginn. Nach dem letzten Ton reagierte das Publikum mit lautem Applaus und begeisterten Pfiffen. Was für ein toller Showanfang!
Die vielen falschen Gittes gingen winkend ab, und Dirk nahm die richtige Gitte in den Arm: “Es hat ein bisschen gedauert, aber hier bist du - und gleich sechsfach!” “Ich werd’ die Show genießen”, versprach sie und küsste die Dirk-Gitte.
Dirk-Gitte kündigte schnell noch den Moderator des Abends an: Georg Uecker, und ging ab. Der kam sehr smart, in dunklem Smoking auf die Bühne, begrüßte die Zuschauer zum vierten ‘Cover me’ und versprach ein spektakuläres Programm. “Unter der Bühne ist es brechend voll mit Menschen”, verriet er, und da ich den sehr kleinen Backstagebereich des E-Werks mit den wenigen, winzigen Räumen kannte, wusste ich, dass das stimmen musste. Die Toleranz, die oben bei den Zuschauern da war, gab es auch unten im Backstagebereich, in dem alles quer-, durch- und miteinander geteilt werden musste. Das hatte Auswirkungen auf die Stimmung des Abends, die äußerst positiv war, weil alles wie eine lustige, große, aber dennoch private Fete wirkte. Gruppen-Zeltlager mit Gesang und Nachtwanderung, um eine ungefähre Vergleichsatmosphäre zu nennen.
Bei der Tombola gab es für jedes Los einen Gewinn, und Georg Uecker zählte die Preise auf: Reisen, Hotelgutscheine, Bücher, CDs, Pflegeprodukte ... Dann verriet er, dass die Künstler sich auch schon mit Losen eingedeckt hatten und Dirk Bach einen Gutschein für die Schwulensauna gewonnen hatte. “Sie hätten sein Gesicht sehen sollen!!” lachte er und fügte hinzu: “Er legt Wert auf die Feststellung, dass er den Gutschein sofort verschenkt hat. Es nützt also nichts, wenn Sie jetzt monatelang in der Sauna hocken und gucken, ob er da nackt vor Ihnen sitzt.”
Georg Uecker erklärte, dass es an diesem Abend einen bunten Reigen von Künstlern gab, die ihre Lieblings-Coverversionen singen würden. “Einige sind Schauspieler, Moderatoren, Sänger. Einige können perfekt singen, einige gut, andere ... äh ... wissen ein Lied zu servieren. Es geht um den großen Spaß.”
Marion Radtke kam, sah in einem voluminösen, goldenen Kleid wie eine große Prinzessin aus, und sang “Hit me, baby, one more time” in der kölschen Version als “Köbes, bring uns noch jet Bier!” Sie war von Anfang an beim Projekt ‘Cover me’ dabei und eine der “Säulen”, wie Georg Uecker betonte.
Die Musiker der “Begleitagentur” begleiteten gewohnt ausgezeichnet und schön rockig. Es waren Roger Schaffrath (Bandleitung, Gitarre), Ebasa (Trompete), Klaus Tenner (Keyboards), Josef Kirschgen (Drums), Felix Petry (Saxofon) und Eberhard Schröder (Bass)
Edda Schnittgard sang “Stop” mit dem deutschen Text: “Du bist ein Flop”. Zwei schnuckelige Tänzer tanzten während ihrer Nummer zunächst im Hintergrund, dann ging Edda zur Seite, um ihnen während eines Zwischenspiels die Bühne zu überlassen, und sie räkelten sich und zogen sich ansatzweise aus. Bevor es aber wirklich dazu kam, kehrte Edda zurück, um weiter zu singen, und die Tänzer zogen im Hintergrund in formschönen Bewegungen ihre Jacken wieder an. Also ich fand die Tanzgruppe echt gut, die waren klasse, aber noch mehr freute mich, dass Edda so kraftvoll und soulig sang, womit sie zeigen konnte, dass sie nicht nur als Duohälfte von ‘Queen Bee’ am Flügel sitzen und singen konnte. Die Zuschauer applaudierten am Ende laut jubelnd.
Mit den Worten: “Ich bin ja bekannt für interaktive kleine Momente”, begab sich Georg Uecker ins Publikum und suchte einen Zuschauer, der ihm seine beiden Lose einlösen und die Gewinne abholen konnte. “Den schöneren der beiden Preise darf er sich einstecken”, versprach er und wählte spontan eine Frau in einer der vorderen Reihen aus. Als der Scheinwerfer Licht in die Szene brachte, sagte er leicht verblüfft: “Wir kennen uns”. Dann rief er: “Aaaah, Ulla Kock am Brink , ich werd’ verrückt!” Die hatte zwei Jahre zuvor die Cover me Show moderiert und saß jetzt - vermutlich mit vollem Bauch, denn ihr Platz war im Buffetteilnehmerbereich - im Publikum. Brav stand “Ulla-Schatz” lächelnd auf, nahm die beiden Lose entgegen, drückte sich an ihren Nebenleuten vorbei und verschwand zur Preisausgabestelle im Foyer. Den vollen Bauch sah man ihr übrigens nicht an.
Im Programm ging es weiter mit den Background Allstars Lisa Ruhland, Maria Giorgou und Michèl Felgner, die fast alle Stücke sängerisch begleiteten, aber hier mal alleine mit “Because the night” auf der Bühne stehen konnten.
Eigentlich wollte Katy Karrenbauer an diesem Abend bei Cover me dabei sein. Sie war aber erkrankt, ebenso wie Mary Ross. Kurzfristig ins Programm eingesprungen war Gabi Decker. Georg Uecker kündigte sie an und verriet dabei: “Sie hat auch einen Gutschein für die Schwulensauna in Köln gewonnen. Ich weiß nicht, ob sie ihn auch schon verschenkt hat. Wenn nicht, werden Sie sie bald dort treffen - es wäre ihr zuzutrauen.” Gabi Decker kam mit forschem Schritt auf die Bühne, die Musik begann, und sie sang los: “Me and Bobby McGee”. Wow!
Also bei manchen Künstlern - und dabei meine ich jetzt wirklich nicht die von ‘Cover me’ - denke ich: Viel Show, viel Kostüm und wenig Können. Ich mag es, wenn es genau andersherum ist. Gabi Decker sah wie aus der Nachbarschaft aus, bodenständig und überhaupt nicht showmäßig aufgebrezelt, und sie sang total klasse. Kraftvoll, sauber und so gut, dass sie in jeder amerikanischen Countryshow hätte auftreten können. Großer Jubel anschließend vom Publikum, das zum größten Teil wahrscheinlich genauso von dieser Sangeskunst überrascht war wie ich. Toll!
Ein Akkordeonspieler platzierte sich auf der Bühne und dazu kam Pe Werner in kurzem Dirndlkleid und mit Zöpfen. Sie stellte sich vor ein Mikro und sang mit braver Mädchenstimme die erste Strophe von “Männer sind Schweine”. Die Musikbegleitung war ein wenig dörflich volksmusikalisch, und Pe sang mit heller Stimme, etwas abgehackt und mit naivem Ausdruck Sätze wie: “...Jetzt zieh dich aus und leg dich hin...”, was in diesem Kontrast schon sehr schön war.
Aber dann kam der Refrain und Pe explodierte. Sie schrie los, grölte, packte den Mikrofonständer, warf den Kopf hin und her, die Musik dröhnte und alles war laut, punkig und heavy metallisch.
Kaum war der gegrölte Refrain zu Ende, ging es sanft und musikantenstadelig in die nächste Strophe. Sehr, sehr klasse. Es war mein drittes ‘Cover me’ und Pe Werner fiel mir jedes Mal auf, weil sie sich etwas dazu überlegt hatte und mit viel Humor sehr originelle, eigenständige Nummern brachte. Außerdem konnte sie toll singen, was allerdings bei diesem Stück nicht nötig und auch nicht unbedingt zu hören war. Aber wer erwartete es schön bei Heavy Metal mit Headbanging?
Die arme Gebärdendolmetscherin verausgabte sich fast genauso, als sie versuchte die Gewalt der Musik mit ausholenden, schnellen Gesten darzustellen. Als Pe Werner nach dem Lied mit sehr zerzausten Haaren abging, pfiff und klatschte das Publikum laut und aufgedreht und die Gebärdendolmetscherin war wahrscheinlich ziemlich froh über die Pause.
Georg Uecker ging bis zum Bühnenrand und blinzelte ins Dunkel: “Ulla, jetzt komm doch bitte mal und zeig, was ich gewonnen habe!” Schnell war sie da und reichte zuerst zwei Kinokarten hoch und dann ein Buch “Pauls Handbuch für Sklaven”, zu dem es auch eine Peitsche gab. Der Moderator freute sich: “Nein, wie toll!” und versprach: “Ich werde den Rest des Abends auf allen Vieren anmoderieren!” Tat er dann aber doch nicht. Ulla Kock am Brink reichte einen weiteren Preis hoch, und Georg Uecker fragte verwundert: “Das habe ich auch noch bekommen? Für zwei Lose drei Preise?” “Nein, ein Los war von mir”, erklärte Ulla, tippte auf das SM-Lehrbuch und grinste: “Und es ist wahrscheinlich das.” Georg Uecker schlug vor, alle drei Preise im Laufe des Abends zu verschenken. “Ja, an die Mitarbeiter der Sauna!” stimmte Ulla gerne zu.
Das SM-Handbuch war eine gute Überleitung zur nächsten Künstlerin. “Wenn Sie die sehen, dann glauben Sie, in Köln-Kalk ist ‘ne Domina ausgebrochen”, verkündete Georg Uecker und ergänzte sofort: “Das liegt nicht an ihr, sondern an ihrem Outfit.” Juliette Schoppmann trat auf, die Fans vorne rechts kreischten los, als sie ihre Nase jetzt in echt sahen, und vielen Zuschauern blieb die Luft weg, als sie sich mit dem Rücken zum Publikum aufstellte. Oben und unten herum war sie aufwändig bekleidet, angefangen von dichter, schwarz glitzernder Perücke, über lange Handschuhe, Leder-Top, bis hin zu hohen Stiefeln, die selbst bei ihren langen Beinen von unten hoch bis über das Knie reichten. Aber in der Mitte ein Hauch von Nichts. Über dem Po, den man in der Rückansicht gut sehen konnte, gab es nur eine Strumpfhose mit so knapper Mittelnaht, dass die auch gut zu übersehen war. Sehr, sehr sexy. Als sie sich nach einigen gesungenen Takten umdrehte, war vorne dann doch einiges abgedeckt, aber es sah schon rattenscharf aus.
Optisch passte das Outfit hervorragend zum Cher-Lied “Strong enough” und Juliette genoss ihren Auftritt sichtlich. Sie ließ ihre langen Beine lasziv über die Bühne wandern und ermöglichte immer mal wieder einen Blick auf ihre reizende Rückansicht. Singen konnte sie superklasse, aber das war vermutlich einigen Zuschauern bei diesem Anblick völlig egal.
Danach kam Lilo Wanders als Evelyn Küneke auf die Bühne. Etwas schwerfällig und künstlich verbreitert, um mehr Gewicht vorzutäuschen, erzählt sie kurz ein paar “Geschichten aus ihrem Leben” und sang dann mit Federboa um den Hals den alten, deutschen Schlager: “Egon”. Sehr gut gemacht, und ganz anders als die sonst so elegante und distanzierte Frau Wanders. Das Lied war zudem ein wunderbarer neuer Stil in einem Abendprogramm, das heavy Metal, sexy Outfit und alten Egon nacheinander gut vertragen konnte.
Leicht gebeugt vom Leben ging Evelyn Küneke unter großem Applaus ab, und Georg Uecker bereitete auf die nächste Künstlerin vor: Die hatte ein traumatisches Erlebnis gehabt, als sie vor Jahren im alternativen Karneval ein Duett mit Wolfgang Niedecken von BAP singen wollte, und der nach der ersten Probe ihrem Mann sagte: “Kannst du ihr mal sagen, sie soll nicht so quieken!” Sie hatte das Trauma überwunden und wollte öffentlich singen: Cordula Stratmann.
Aber es war gar nicht sie, sondern Annemie Hülchrath, die im langen Blumenkleid, eine Gitarre in den siegreich erhobenen Armen, die Bühne betrat. Das Publikum freute sich lautstark und freute sich noch lautstärker, als Frau Hülchrath begann: “Leute....” Sie bastelte ernst und etwas mühsam eine Ansprache zum Thema des Tages zusammen. “Liebe Freunde ... und ... Gegner ... vom AIDS. Wir sind alle nicht DAFÜR. So.” Das Publikum lachte los, aber sie wollte ein paar besinnliche Worte äußern und rezitierte ernsthaft und mit Nachdruck: “Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu anderer Glück. Denn die Freude, die wir geben, kehrt ins eigene Herz zurück”, was schon wieder Lacher und lauten Beifall auslöste, weil es so wunderbar altbacken daher kam.
Umständlich platzierte sie sich auf einen Barhocker und verkündete, dass sie dem Stück “Song sung blue” von “Niehl Dei-e-mond” ihre Stimme leihen würde. “So. - Ne, warte mal, es muss für euch ja für zum Gucken noch wat dabei sein”, und schlug ein Bein über das andere, was lautes Gejohle auslöste, auch wenn außer einem Schuh, der unter dem langen Kleid hervorlugte, nichts zu sehen war.
Laut und kräftig sang sie los, griff dabei Gitarrenakkorde und zog energisch sowohl manche Töne hoch, als auch das Stück durch. Annemie sang für die gute Sache. Es war übrigens recht ordentlich und sie quiekte überhaupt nicht. Ihr ernsthafter Annemieblick dazu war wunderbar, und am Ende gab es heftigen Applaus. Sie sammelte ihre Textblätter vom Notenständer. “Dankeschön, dat ihr so schön zugehört habt, Leute”, und ging unter Applaus ab. Georg Uecker versprach: “Wir schicken ein Demotape dieser Aufnahme an Wolfgang Niedecken und er weiß, die Frau quiekt nicht mehr!”
Barbara Schöneberger kam in einem süßen Kleid mit schwarzer Spitze und sang unter tänzerischer Begleitung der Pretty Ugly Dance Company “I say a little prayer”. Im letzten Jahr hatte sie noch im Duett mit Tommy Krappweis gesungen, in diesem Jahr gab es ein lockeres Solo. Ihr merkte man den Spaß beim Singen an, die Dance Company machte eine schöne Show dazu, die Musiker spielten klasse, und alles zusammen wirkte überhaupt nicht wie in einem stillgelegten, alten Kölner Elektrizitäts-Werk, sondern wie auf einer Bühne in Las Vegas.
Als letztes Stück vor der Pause gab es ABBA, und Georg Uecker kündigte an: “Sie sind nicht zu viert, sie sind diesmal zu sechst. Erstaunlicherweise sind es vier Agnethas, eine Frida und ein Benny.” Zunächst kamen eine Pe-Agnetha und eine Bernd-Anni-Frid, dann kam eine Juliette-Agnetha dazu, etwas später noch eine Isabel-Agnetha und eine Edda-Agnetha und am Ende, nur für die letzten Zeilen, ein Dirk-Benny.
Bei einem ABBA-Medley war klar, dass es ins Herz gehen und einfach schöne Stimmung verbreiten musste, denn fast alle Zuschauer waren alt genug, um damals zu ABBA-Zeiten auf Feten jung gewesen zu sein. Außer vielleicht die Teenie-Fans von Juliette, die es damals noch nicht gab, denen es aber auch ins Herz ging, weil Juliette auf der Bühne dabei war. Große Zufriedenheit, lächelnde Gesichter überall, und nachdem Dirk-Benny auch noch die Rückenansicht seines Anzuges mit einem weiteren ABBA-Bild gezeigt hatte, war Pause.
Während der Pause ging ich durch den Saal und kam gerade an einer Gruppe von Männern und Frauen vorbei, die sehr laut lachend Spaß hatten, weil einer ihrer heterosexuellen Männer gerade einen Gutschein für die Schwulensauna gewonnen hatte. So viel Spaß für einen 5-Euro-Loskauf, das hatte sich doch schon gelohnt! Schwulensauna-Gutscheine schien es ziemlich viele zu geben.
Mit dem zweiten Programmteil ging es nach einer längeren Pause ziemlich plötzlich los, denn als auf der Bühne das Licht wieder an ging, standen schon drei Interpreten drauf und fingen sofort an. Pe Werner, Dirk Bach und Barbara Schöneberger hatten weite, lässige Klamotten an, kleine E-Gitarren in den Händen und sangen als ‘Bananarama’ “Robert de Niro ’s waiting”.
Grandios waren die beiden passend quiekenden Blockflöten in der Band, und gegen Ende wurde von den drei Darstellern ein deutscher Text gesungen, der vergnügte Lacher auslöste, weil er wörtlich übersetzt so schön blöd war: “Robert de Niro wartet - spricht italienisch...” Der Schluss war furios, denn die drei hauten ihre kleinen, süßen Gitarren in zerstörerischer Absicht auf den Boden und Pe sprang sogar auf ihrer herum.
“Gibt’s überhaupt noch Lose?” fragte Georg Uecker und ging fragend bis zum Bühnenrand. “Nein!” schallte es ihm vielfach entgegen. Er guckte enttäuscht: “Scheiße! Jetzt hab ich extra 50 Euro eingesteckt, um jemanden kennen zu lernen, der mir 10 Lose kauft. Ach, ich komm mal runter.” Er kletterte die provisorisch vor der Bühne aufgebaute Treppe herunter, ging durch den Mittelgang und sprach spontan ein älteres Paar an: “Sind Sie ein Ehepaar?” Verwundert wiederholte er ihre Antworten: “Er sagt ja, sie sagt nein - da ist Klärungsbedarf.”
Er bekam heraus, dass die Ehefrau einen Platz weiter saß und der Mann die andere Frau dazwischen sitzen hatte, “weil sie sich mal näher sein wollten”, wie er erklärte. Da der Mann bewusst kurz und nicht sehr aussagekräftig antwortete, Georg Uecker locker und witzig nachbohrte, war es sehr lustig und das Publikum hatte viel Spaß. “Diese Reihe hier ist meine Lieblingsreihe!” freute sich der Moderator und fragte: “Wie heißt du denn, Schatz?” “Günther.” Günther bekam ein Küsschen auf die Wange, und noch beim Rückweg auf die Bühne schwärmte Georg Uecker lächelnd: “Hach, Günther und seine zwei Frauen ...”
Georgette Dee war die nächste Künstlerin, und ich fand sie sehr faszinierend. Sie sang das langsame, gefühlvolle “Unchained Melody”, stand mit Zigarette und halb gefülltem Glas in den Händen vor einem Standmikrofon und erinnerte mich ein wenig an Zarah Leander. Sie war ein Mann, von den Schuhen über den grauen Anzug bis zum Haarschnitt, hatte aber weibliche Handbewegungen, rot gemalte Lippen und über den Schultern einen weichen, lang herunterfallenden roten Schal hängen, der die ganze Erscheinung dann wieder sehr weiblich machte. Und trotz dieser Mischung aus Mann und Frau sah sie nicht verkleidet aus, wirkte nicht komisch, sondern im Gegenteil sehr echt und authentisch. Ich war beeindruckt von dieser seriösen, starken Persönlichkeit, die irgendwie wie aus einer anderen Welt auftauchte, ihr sentimentales Lied sang und wieder verschwand. Sehr toll.
‘Cover me’ konnte krasse Musikwechsel vertragen, und so war es überhaupt kein Bruch, dass danach Isabel Varell mit “I love Rock’n Roll” über die Bühne fegte. “Sie hat Drafi Deutscher und Desiriée Nick überlebt”, hatte Georg Uecker sie vorher angesagt, und die Zuschauer wussten sofort, wer gemeint war. Wie so viel Stimme und so viel Energie in einer so zierlichen Person stecken kann, ist eigentlich nicht zu erklären, aber sie rockte das Haus, wie man das heute so seltsam sagt, wenn man ausdrücken möchte, dass super Stimmung da war und das Publikum laut klatschend mitmachte.
Danach wurde es wieder sanfter. Zwei Mikrofonständer wurden aufgestellt, und zwei Gestalten, die an Nonnen erinnerten, kamen barfuß in kleinen Schritten auf die Bühne gelaufen. Sie trugen lange, schmucklose, weiße, weite Kleider, die ihnen mindestens vier Nummern zu groß waren, und unter den schwarzen Perücken konnte man zunächst nur erahnen, dass das Pe Werner und Juliette Schoppmann waren. Gefühlvoll, ruhig und soulig sangen sie “When I need you”. Ich muss jetzt nicht mehr erwähnen, wer im Saal freudig loskreischte. Zum Glück waren die Fans immer nur kurz laut und hörten danach zu.
Die beiden Stimmen passten hervorragend zusammen und ergänzten sich toll. Plötzlich ging der sanfte Teil in einen schnelleren über, die beiden tanzten über die Bühne, improvisierten abwechselnd, und zwei kraftvolle Stimmen erfüllten den Raum.
Das Publikum reagierte begeistert, klatschte im Takt mit und jubelte am Ende laut los. Pe und Juliette fielen sich auf der Bühne freudig in die Arme, weil es so gut geklappt und viel Spaß gemacht hatte. Riesenapplaus, Pfiffe und Gejohle begleiteten ihren Abgang und Zugaberufe waren zu hören. Georg Uecker erklärte freundlich: “Zugaben haben wir heute eigentlich nicht”, bekam jedoch laute Protestrufe als Antwort. “Die können höchstens nochmal dasselbe Lied singen”, sagte er etwas zögerlich und erhielt vom Publikum laute Zustimmung. Blitzschnell reagierte er: “Wir sind hier eine Charity-Veranstaltung. Wer bietet 50 Euro, damit die beiden das Lied nochmal singen?”
Zwei Leute kamen mit jeweils einem Schein winkend nach vorne und gaben ihn ab. Dann kam noch ein dritter. Georg Uecker, der sich nicht mal sicher war, ob Pe und Juliette wirklich nochmal singen würden, pokerte sofort weiter: “Ich sag mal so: Bei 200 Euro können die beiden einfach nicht mehr nein sagen...” Und tatsächlich kamen da noch 50 weitere Euro dazu. Er schwenkte triumphierend die vier Scheine und brachte sie zur seriösen Sicherheitsverwahrung an die Gebärdendolmetscherin auf der Bühne. Die sollte auf sie aufpassen und sicherstellen, dass sie in die Kasse des Lebenshauses kamen. Witzigerweise konnte sie die Scheine aber gerade nicht gut annehmen, weil sie ja in diesem Moment ihre Hände brauchte, um gestikulierend zu übersetzen, dass sie die Scheine nehmen sollte. Endlich hatte Georg Uecker sie ihr in die Hand gedrückt, was sie wahrscheinlich beim Übersetzen der nächsten Sätze in die Gehörlosensprache etwas nuscheln ließ, weil sie mit geballter Hand nicht mehr ordentlich artikulieren konnte. Kurzentschlossen gab sie ihm die Scheine zurück, weil sie für die Erklärung unbedingt die Finger brauchte. Ich fand es superkomisch und atmete auf, als sie es endlich geschafft hatten, das Geld zu überreichen.
Georg Uecker fand die Situation mit dem erneuten Auftritt von Pe und Juliette wahrscheinlich auch spannend, denn er wusste nicht, ob es klappen würde: “Meine Damen und Herren, ich habe sie nicht gefragt, aber ich glaube nicht, dass sie jetzt noch nein sagen können....” Unter dem Jubel und Applaus des Publikums kamen Pe und Juliette auf die Bühne zurück, und Pe fragte etwas zweifelnd: “Wollt ihr das GANZE Lied nochmal hören?” Ein lauter, vielstimmiger Lärm antwortet ihr, der nur als Zustimmung gedeutet werden konnte. Da war nichts zu machen. Ich dachte noch: “Wie schade, jetzt nochmal das Gleiche zu hören, da könnte etwas von der tollen Wirkung verloren gehen”, aber schon die ersten gesungenen Töne fielen völlig anders aus, als bei der ersten Version. Zur gleichen Musikbegleitung improvisierten die beiden Damen gekonnt und sehr, sehr gut, und ich musste breit grinsen und dachte: “Absolute Profis. Was mach ich mir eigentlich für Sorgen?”
Der zweite Durchgang war dann fast noch schöner, als der erste, denn vermutlich gab es weniger Anspannung, weil im ersten Durchgang schon alles so gut geklappt hatte, dafür aber noch mehr Spaß und ein Ausbruch von gewaltiger Energie. Das Publikum ging enthusiastisch mit. Pe und Juliette sprangen und tanzten über die Bühne und sahen trotz der voluminösen Kleider grazil und leicht aus. Unter großem Jubel gingen sie anschließend ab, und Georg Uecker kam und sagte: “Das ist eine Premiere! Zum ersten Mal gibt es eine Reprise bei ‘Cover me’, seit es die Veranstaltung gibt. Vor allem: eine gekaufte Reprise!”
Zum nächsten Programmpunkt wurde ein indischer Musiker begrüßt, der seine traditionellen Trommeln mitbrachte und dessen langen Namen ich zwar akustisch vernahm, jetzt aber unmöglich in Buchstaben wiedergeben kann. Hörte sich für mich ein wenig nach einem leckeren, höllisch heißen Gericht im Tontopf an, was aber an meinen mangelnden Indischkenntnissen liegen kann. Er setzte sich im Schneidersitz neben dem Schlagzeug auf den Boden, stellte die kleinen Trommeln vor sich hin und begleitete gemeinsam mit der Band Marianne Rosenberg, die Claus Eisenmann mitgebracht hatte, einen der “Söhne Mannheims”. Sie sangen “Für immer und dich” von Rio Reiser.
Die indischen Trommeln klopften dumpf und trocken dazu, was eine sehr reizvolle Begleitung war, und einen lockeren ‘Rio Reiser’ mal leicht kühl, distanziert und dazu tenorig zu hören, war auch ungewöhnlich. Danach gab es noch “You’ve got a friend”, das Publikum klatschte laut, und Marianne Rosenberg, die große Dame des “Er-gehört-zu-mir” ging winkend ab. Claus Eisenmann schnell hinterher.
Georg Uecker kehrte zurück und hatte eine der kleinen “Bananarama”-Gitarren in der Hand. Sie sollte, so wie viele andere Sachen, ab etwa Mitte Dezember bei ebay für das Lebenshaus versteigert werden. Sie war leicht zertrümmert und von Pe Werner, Dirk Bach und Barbara Schöneberger signiert. Außerdem hatte sie hinten drauf einen mit großen Tesastreifen befestigten Text-Zettel kleben, auf den Georg Uecker besonders gerne hinwies.
Elfi Scho-Antwerpes wurde auf die Bühne gebeten. Sie war schon lange im Kampf gegen AIDS engagiert, gehörte zum Vorstand der Kölner AIDS-Hilfe, saß im Beirat der Lebenshaus-Stiftung, war inzwischen Bürgermeisterin der Stadt Köln und von Anfang an Schirmherrin von ‘Cover me’. Schmal, mit burschikosem Schritt, im kurzen, rasant geschlitzten Kleid kam sie an, und Georg Uecker nahm sie in den Arm und bat: “Kann die Boulevardpresse ein Foto machen, damit Franz-Josef Antwerpes sich ärgert?” Das war ihr Ex-Mann. Damit es ein überzeugendes Foto wurde, küssten sich die beiden lang und sehr innig, was danach Georg Uecker zu dem Kommentar brachte: “Elfi, wenn ich heterosexuell wäre - es wäre um mich geschehen!”
Unterbrochen von einigen weiteren, innigen Küssen berichtet Elfi Scho-Antwerpes von AIDS-Erfahrung, AIDS-Hilfe und gab warme Dankesworte ab. Am Schluss bedankte sie sich auch bei Georg Uecker für die tolle Moderation, und da konnte ich nur zustimmen. Ich muss ja ehrlich zugeben, dass ich zunächst etwas skeptisch war, denn Georg Uecker hatte manchmal eine Vorliebe für zotige Witze, die schnell in “zu viel” umschlagen konnte und mich dann nervte. Aber seine Moderation von ‘Cover me’ war total klasse. Es gab immer wieder Witzchen und Anspielungen, manchmal auch sehr eindeutige Kommentare, aber es war genau in dem richtigen Maß, so dass es witzig war, auflockernd und zur Veranstaltung passte. Ich lachte viel und war gespannt auf jede Moderation. Außerdem ging Georg Uecker sehr nett mit dem Publikum um und konnte wunderbar spontan reagieren. Also klasse!
Die Veranstaltung näherte sich dem Ende, was daran zu erkennen war, dass es ein Medley mit vielen Mitwirkenden gab. Medleys sind meistens am Ende von irgendwas. Georg Uecker versprach dem Publikum die schönsten James-Bond-Songs. “Den passenden Smoking trage ich schon, mein Bondgirl steht auch schon fest: Es wäre Robbie Williams.” Mit typischen James-Bond-Themen startete die “Begleitagentur” die instrumentale Untermalung, und nach einiger Zeit kam Pe Werner kam auf die Bühne. Sie startete mit “You always live twice” und war gerade so richtig schön drin, als das nächste Bondgirl, Bernd von Fehrn, von der Seite auftauchte, aus einigen Metern Entfernung den Arm hob, mit einer kleinen Pistole zielte, und Pe Werner lautlos niederschoss.
Sie brach auf der Bühne zusammen und lag regungslos dort, während er mit dem nächsten Titel den Gesang übernahm. Natürlich kam auch er nicht weit, denn kaum war der Refrain vorüber, kam Lilo Wanders, zielte, schoss, Bernd von Fehrn brach zusammen und sie sang weiter.
Das Publikum amüsierte sich sehr und die Spannung war da, auch wenn man ahnte, wie es ungefähr weitergehen würde. Aber wer würde als nächstes kommen? Was würde er/sie singen, und von wem würde er/sie elegant beseitigt werden?
Isabel Varell eliminierte Lilo, übernahm die alleinige Leitung und sang ein Stück aus “Goldfinger”, bis Marion Radtke auftauchte und abdrückte. Getroffen wollte Isabel Varell umsinken, sah aber, dass schon alles um sie herum voll war, raffte blitzschnell ihr langes Kleid und stieg mit eiligen, großen Schritten über die leblosen Körper hinweg, um sofort dahinter an einer freien Stelle endlich zusammenzubrechen. Sehr lustig!
Edda Schnittgard raffte Marion Radtke hinweg, und während Edda schon sang, sank Marion noch nicht, sondern lief tödlich getroffen, aber zielstrebig an allen leblosen Körpern vorbei und brach dann still, aber sehr bequem, in halb sitzender Position auf dem Schlagzeugpodest in sich zusammen. Juliette Schoppmann tauchte auf, zielte auf ihre Vorsängerin, schoß, und Edda guckte sich schnell nach einem freien Platz um, aber da es hinten inzwischen voller als vorne war und der Weg dahin immer umständlicher wurde, fiel sie kurzentschlossen um, wo sie stand.
Zum grandiosen Finale kam ein kleiner, netter Mafioso, der wahrscheinlich James Bond sein sollte und Dirk Bach war. Mit grimmigem Blick und verschränkten Armen stand er eine Weile auf der Bühne, hob dann den Arm, schoss Juliette ab und sang seinen einzigen, dafür letzten, entscheidenden Medley-Satz: “So live and let diiiiiiiiiiiiiee!”.
Durch diesen lauten Ruf erweckt, standen alle sechs Bondgirls wieder auf, waren nicht nur lebendig, sondern auch völlig unverletzt und rockten los. Was für eine schöne Nummer! Tolle Stimmen, super Show und sehr klasse gemacht.
Nach einem Rundum-Dank von Georg Uecker an die vielen Beteiligten vor, hinter und auf der Bühne, kam es zum großen Finale. Er rief die Künstler einzeln auf die Bühne, die Tänzer wurden zunächst vermisst und konnten nicht gefunden werden, aber Dirk Bach brachte sie am Schluss überraschend mit und rief freudig: “Ich habe einen Tänzer gefunden!” Ein besonderer Dank ging an Bernd von Fehrn , der es wieder geschafft hatte, diese unglaubliche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Mit großem persönlichen Einsatz, nicht nachlassender Energie und in seiner total netten, persönlichen Art hatte er alles organisiert und viel dazu beigetragen, dass es für alle Künstler und Zuschauer zu einem tollen Abend wurde.
Als alle auf der Bühne standen und die so richtig schön voll war, gab es das große Finale. Pe Werner, Dirk Bach und Isabel Varell waren die Leadsänger, alle anderen der Chor, und sie sangen sehr rockig “Merry x-mas, everybody” von Slade. Ein tolles Bild, wie sie alle dort standen, sichtlich gut gelaunt waren, laut sangen, die Scheinwerfer warfen bunte Lichtstreifen, im Leinwandbild über ihnen leuchteten wechselnde Nahaufnahmen, und die Stimmung im Saal war einfach grandios.
Es war ein sehr gelungener Abend, der sich mit oder ohne Buffet lohnte und für mich wieder eines der Highlights des Jahres war. Tolle Künstler, tolle Musiker, tolle Sänger und wieder ganz wunderbare Kostüme, die dem ganzen Abend erst den Glamour gaben. Auch Licht und Ton stimmten, das Buffet sowieso, und ich bin sicher, dass an diesem Abend ganz besonders viele Sauna-Gutscheine weiterverschenkt wurden.
Dicke Blumensträuße wurden verteilt, die alles noch bunter machten, als es ohnehin war, und während an der einen Seite die ersten Mitwirkenden schon langsam im Gänsemarsch die Bühne verließen, zog Gabi Decker sorgfältig Rose für Rose aus ihrem Strauß heraus und warf sie ins Publikum. Was für ein toller Konzertabend!